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Unser beider Babylon
Am Hügel stehend beim alten Baum Schreit an mich der Wind, doch ich spüre ihn kaum Wie die Zeit die mich streift, welche halte ich an Denke an Damals so fest ich kann: Das Nichts deiner Augen brannte schicksalsrot Das Tagebuch schweigt und in mir schreit die Frage: Wer war Schuld? ...Das Kind war längst schon Tod Gut und Böse halten sich die Waage Die Sonne starb in einem Meer von Blut Am Tag als unser'n heil'gen Eid wir brachen Kalter Regen spülte fort die Glut Mein Leib krümmt sich, Oh Gott, ich möchte Schlafen! Sag warum seh' ich die Sonne nicht Wo ich ihres hellen Scheins gewiß? Verlor am Ende ich mein Augenlicht In deiner schwarzen Sonnenfinsternis? Dein Gesicht erscheint im Spiegel tief Tiefer noch die roten Schatten sind Schattenspiel, im Rahmen...schief Im Spiegelbild ich Dunkles find ' Vor mir schweigt ein Trümmerfeld Sag ' an, was ist gescheh'n? Unser beider Babylon Glas im Wind und Stein im Sturm Ragen hoch seit Jahren schon Wo er einst stand, unser Turm Winde, sprecht mir, Stürme, singt mir! Dort oben auf dem Berg der Heiligkeit Steht ein Altar, gemacht aus uns'ren Träumen Durch unser Tun ward nun entweiht Obwohl wir sprachen, niemals zu versäumen
Uns Treu' zu schenken bis zum jüngsten Tag Halt zu sein in kalter Seelennacht Doch Babylon lebt und stirbt mit einem Schlag Von eig'ner Irrsinshand zu Fall gebracht In Stahl getaucht, im Takt der Perfidie Tanzten wir zu zweit den Todestanz Der Geiger spielte hart und schnell wie nie Sein Name ist Schmerz, sein Lied heißt Ignoranz Dein Gesicht, welches mich so verdroß Fang ich aus dem Wind mit Händen fast In die Truhe mit dem großen Schloß Zu dem doch immer noch kein Schlüssel paßt Am Baum ich lehne, der so wundenalt Lang schon tot sind all die Träume mir Der Wind singt mir ein Lied vom Feuer, bald Geh ich fort... ...Ruinen hinter mir
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