Songtext zu 'Mensch, gib acht!' von Konstantin Wecker

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Mensch, gib acht:
Es könnte sein
daß du mit einem Knall
mit einem plötzlichen Knall
in die Luft fliegst
schwuppdiwupp
und dann wäre es an dir
endlich Farbe zu bekennen
und dann könnte es doch sein
daß du etwas überfordert
schwitzend
nackt und voller Angst
bekennst:
Ich glaub, ich hab was falsch gemacht.
Mensch, gib acht:
Es könnte sein
daß dein Anstand
deine Bravheit
die zu oft gesenkten Blicke
dieses jajawollnatürlich
und die Sattheit
ja: die Sattheit
dir auf einmal
aus den Augen
aus den Ohren
aus der Nase
aus dem Arsch
wie ein Brei rinnt
und dann suchst du
schnupperst
spürst es
halt da war was
bitte bleib doch
schwuppdiwupp
nur noch stammeln
Fragezeichen
Gott: Wie hab ich falsch gedacht.

Und dann stehst du ganz verdattert
vor der Dunkelheit in dir,
zeichnest mit den Daumen klitzekleine Kreise.
Sehr verstört. Sehr verängstigt. Und dann blickst du etwas stier.
Und bekennst zu guter Letzt: Alles Scheiße.

Mensch, gib acht:
Es könnte sein
daß dein Leben bei dir anklopft
Freund
wie soll ich das verstehn
du hast zwar alles mitgenommen
doch ich bin viel zu kurz gekommen.
Mensch, gib acht:
daß diese tiefe Mitternacht
dich nicht noch zum Komplizen macht
und dann:
vertan.
Wenn deine Frau nie geliebt war?
Dein Buckel nur gekrümmt war?
Deine Zunge nur geleckt hat?
Dein Haus zwar gebaut war
dein Baum zwar gepflanzt war
dein Sohn zwar gezeugt war
dein Buch zwar geschrieben war
doch deine Faust nie geballt war?

Mensch, gib acht!
Nur wenige sind aufgewacht.
Wie schrecklich, daß man sterblich ist
und alles sonst gewerblich ist.
Schwuppdiwupp -
ja und dann?

Und dann stehst du ganz verdattert
vor der Dunkelheit in dir,
zeichnest mit den Daumen klitzekleine Kreise.
Sehr verstört. Sehr verängstigt. Und dann blickst du etwas stier.
Und bekennst zu guter Letzt: Alles Scheiße.

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